Rückblick: Ein Wochenende im Wildlife Reserve
Samstag, 14.10. - Montag, 16.10.
Nun möchte ich gerne von einem Kurztrip erzählen, der schon
eine Weile zurückliegt. Am 14.10 habe ich mich gemeinsam mit meinen beiden
Mitfreiwilligen auf den Weg nach Salima gemacht. Wir wollten gerne das "Kuti
Wildlife Reserve" besuchen. Dafür hat sich dieses Wochenende sehr
angeboten, da wir montags wegen des malawischen Muttertages nicht arbeiten
mussten.
So ging unsere kleine Reise schon Samstags in der Früh mit
dem Minibus los. Nach ziemlich genau vier Stunden Fahrt sind wir dann auch fast
angekommen. Der Minibusfahrer hat gehalten und meinte näher könne er nicht
heran fahren und deutete auf eine unbefestigte Straße die links ab ging.
Zumindest wussten wir, dass wir richtig waren, da nach links ein Schild mit der
Aufschrift "Kuti Wildlife Reserve 7 km" gedeutet hat. Schnell kamen
Kabaza (Fahrradtaxi) Fahrer angelaufen und haben uns angeboten uns ein Stück zu
fahren. Wenig später saßen wir mit unseren (riesigen) Rucksäcken auf den
Gepäckträgern der Fahrräder und haben so weitere 5 km zurückgelegt. Die letzten
beiden sind wir dann in der Mittagshitze gelaufen.
Der Weg zum Wildlife Reserve |
Die Freude war natürlich riesig, als wir endlich die Lodge
erreicht haben, die in Mitten eines
unheimlich großen Geländes liegt. Wir haben uns für die beiden kommenden
Nächte eine Hütte gemietet, die normalerweise Platz für vier Personen bietet.
Das Kuti Wildlife Reserve ist 2000 Hektar groß. Auf diesem
riesigen Gelände leben jede Menge Zebras, Affen, eine Giraffe und noch viel
mehr Tiere, die man in Deutschland nur aus dem Zoo oder Fernsehen kennt. Unsere
gemietete Hütte lag also auf diesem großen Gelände. Da alles so weitläufig ist,
kann man sich Fahrräder mieten um das Gelände zu erkunden. Das haben wir uns
natürlich nicht zweimal sagen lassen und uns mit den Mountainbikes aufgemacht,
da wir unbedingt Tiere sehen wollten. (Wir haben also auch nicht abgewartet bis
die Mittagshitze vorüber war, was im Nachhinein vielleicht nicht so klug war).
Das Gelände ist wirklich unglaublich schön und durch die Weitläufigkeit bemerkt
man gar nicht, dass es irgendwo Grenzen gibt wo ein Zaun entlang läuft. Ich
habe das Fahrradfahren wirklich sehr genossen, weil ich mich in Madisi leider
nicht sonderlich viel sportlich betätige. (Das erklärt auch den Muskelkater den
ich am nächsten Tag hatte).
Wir hatten nach einer Weile die Fahrräder abgestellt, da wir
die Landschaft fotografieren wollten. Kurz bevor wir weiter radeln wollten
haben wir dann Zebras entdeckt. Sie sind direkt vor uns über den Weg gegangen.
Das war für mich ein ganz besonderer Moment. Es hat sich so unreal angefühlt
nur ganz wenige Meter vor den Tieren zu stehen, die man normalerweise in
Deutschland nur sehen kann wenn man durch einen Zaun von ihnen abgetrennt ist.
Wir sind noch bis zum späten Nachmittag mit den Fahrrädern herum gefahren,
zwischenzeitlich haben immer wieder Affen oder Zebras unseren Weg gekreuzt.
Nach einer kurzen Trinkpause haben wir uns gegen 17 Uhr
wieder auf den Weg gemacht und sind mit den Fahrrädern ein Stück gefahren um
den Sonnenuntergang in seiner vollen Pracht betrachten zu können. Während ich
mir den Sonnenuntergang angesehen habe, habe ich meine Muskeln schon stark
gespürt, mir aber dennoch geschworen: Egal wie stark der Muskelkater morgen
auch sein mag, ich will die Giraffe finden!!
Das Bild kann noch nicht einmal ansatzweise zeigen wie schön der Sonnenuntergang war |
Die anderen beiden musste ich gar
nicht erst von der Idee überzeugen, da sie sofort hochmotiviert beim Frühstück
gesagt haben, dass sie sich auf die Suche nach der Giraffe machen wollen. Somit
hatten wir uns ein Tagesziel gesetzt. Das dies bei der Größe des Geländes nicht
einfach werden würde, vor allen Dingen weil die Giraffe ja kein festes Objekt
ist, sondern sich auch mit bewegt, wussten wir. Als wir nach stundenlangem
Suchen und Herumgefahre immer noch keine Giraffe gefunden haben, sank die
Motivation. Also beschlossen wir uns auf den Rückweg zu machen. Keine Minute
später hatte meine Mitfreiwillige die Giraffe ganz weit hinten zwischen Bäumen
und Pflanzen gesehen. Wir haben also unsere Fahrräder ablegt und haben uns
leise angeschlichen, damit sie sich nicht erschreckt und davon läuft. Das
Gefühl so nah vor einer Giraffe zu stehen, ohne von einem Zaun abgetrennt zu
sein, hat das gestrige Gefühl mit den Zebras noch einmal getoppt. Die
stundenlange Suche hat sich in meinen Augen total gelohnt.
Abends sind Lisa-Marie und ich, obwohl wir total müde waren,
noch einmal zu dem Platz gefahren, wo wir am Tag zuvor den Sonnenuntergang
betrachtet haben, um das selbe heute erneut zu tun. Bloß heute habe ich mir
geschworen morgen keinen einzigen Zentimeter mit dem Fahrrad eigenständig
zurückzulegen.
So sind wir an unserem letzten Abend höchst zufrieden nach
dem Abendessen und Duschen in unserer süßen Hütte eingeschlafen.
Am nächsten Morgen haben wir uns das Frühstück, mit
Gesellschaft der Zebras, schmecken lassen und uns anschließend auf den Weg nach
Hause nach Madisi gemacht.
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