Sonstiges der letzten Tage



In den letzten Tagen habe ich am Nachmittag gemeinsam mit zwei anderen Freiwilligen einen Spaziergang gemacht. Wir sind an einigen Dörfern vorbei gegangen, sind vielen Menschen begegnet und haben meist kurze Gespräche geführt. Ganz oft haben wir die Frage gehört "Mukupita kuti?" (Wohin geht ihr?) als wir dann geantwortet haben, dass wir ohne ein bestimmtes Ziel spazieren gehen waren die meisten sehr verwundert. Es scheint also wirklich nicht so üblich zu sein sich auf den Weg zu machen ohne ein bestimmtes Ziel angepeilt zu haben. Sehr witzig waren für uns auch die Gespräche mit den Kindern. Sie haben uns nämlich schon von weitem gesehen und sind anfangs immer kurz weggerannt, aber dann auch ganz schnell wieder aufgetaucht. Als wir ihnen unsere Hand hingehalten haben um sie zu begrüßen, haben alle auf einmal ihrer Hände ausgestreckt und wollten uns auch alle auf einmal "Hallo" sagen. Man hatte dann beim Händeschütteln auf einmal zwei bis drei Kinderhände in seiner Hand. Die Kinder waren sehr aufgedreht und haben viel gelacht. Als wir uns dann nach einem kurzen Gespräch verabschiedet haben um weiter zu gehen kamen uns wieder einige Kinder hinterher gelaufen, die immer angefangen haben zu kichern, als wir uns umgedreht haben. Es war total niedlich und schön zu sehen, dass die Kinder keine Scheu vor uns hatten. In einem anderen Dorf standen mehrere Menschen zusammen und haben sich unterhalten. Sie haben uns angeschaut und sobald wir ihnen "Muli bwanji?" (wie geht es dir? - Das ist hier eine Begrüßungsform) zugerufen hatten, kam ein Mann auf uns zugelaufen und hat uns alle drei einzeln fest umarmt und uns ganz herzlich willkommen geheißen und uns gefragt, wie es uns geht und wie es uns hier gefällt. Abschließend meinte er dann noch zu uns, dass er sich sehr freut, dass wir hier in Malawi sind. Das hat mal wieder so richtig gut getan, so etwas zu hören. Ich weiß, ich habe bis jetzt in jedem Blogeintrag von der Herzlichkeit gesprochen die uns gegenüber gezeigt wird, aber das finde ich hier auch wirklich unglaublich auffällig und sehr schön.
Eine Ananaspflanze

Am Sonntag waren wir wieder bei der Messe. Sie hat dieses Mal draußen stattgefunden. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wurde sie im Radio übertragen. Ganz viele Menschen haben gemeinsam den Gottesdienst gefeiert, von jung bis alt war alles dabei. Es gab einen großen Chor, der gesungen hat und 14 Mädchen, die in blauen Kleidern, getanzt haben. Das sah wirklich sehr süß und schön aus. Als wir nach 3 Stunden zurück zu unserem Haus gelaufen sind, haben uns Mädchen angesprochen, die hier in Ludzi im Internat wohnen. Sie waren total freundlich, wollten viel über uns wissen und haben gefragt, ob wir nicht Lust hätten im Laufe des Tages einmal vorbei zu schauen um mit ihnen Spiele zu spielen. Das haben wir dann am Nachmittag auch gleich in die Tat umgesetzt und sind alle zusammen zum Boarding gegangen und wurden total herzlich von den Mädchen empfangen. Sie haben uns sofort zwei Bänke geholt, auf die wir uns setzten sollten und sich dann vor uns hingestellt und angefangen Lieder zu singen um uns willkommen zu heißen. Wir haben mit ihnen die verschiedensten Spiele gespielt. Mal haben wir ihnen Spiele erklärt oder vorgemacht und manchmal haben sie uns Spiele gezeigt. Wir haben mit den Mädchen so lange gespielt bis sie zum Essen mussten. Es war wirklich ein sehr schöner und unterhaltsamer Nachmittag.
Die tanzenden Mädchen während des Gottesdienstes
Am Montag (28.08.) sind wir am Nachmittag mit zwei Schwestern zu einer Farm gefahren die in einer Verbindung mit den Schwestern steht. So werden beispielsweise Schüler einer Schule, die von den Schwestern geleitet wird, in den "großen" Ferien dort hin geschickt, um neben der mentalen Bildung aus der Schule auch praktische Dinge zu lernen. Auf dieser Farm gab es verschiedene Tiere, wie zum Beispiel Ziegen, Schweine, Hühner und Hunde. Aber dort wurde auch jede Menge angebaut. Angefangen bei Mais, über Mandarinen, Orangen, Avocado, Bananen und Papaya bis hin zu Zuckerrohr. Das mussten wir natürlich ausnutzen und haben uns reichlich Zuckerrohr mitgenommen und es uns auf der Rückfahrt schmecken lassen. Ich habe zuvor noch nie Zuckerrohr gegessen und war sehr überrascht, dass es genau so geschmeckt hat wie Süßigkeiten.



Zuckerrohr


Der Sonnenuntergang auf der Farm
Am Dienstag (29.08.) haben wir zwei Hühner gekauft, die wir nachmittags schlachten sollten. Viele Verkäufer kamen an und haben dem Fahrer Hühner hingehalten, damit er sie für uns aussuchen konnte. Wieder in Ludzi angekommen war es dann auch schon so weit und die Hühner mussten geschlachtet werden. Ich habe dabei zugesehen, wie Amama ein Huhn geschlachtet hat und eine Mitfreiwillige das andere. Ich fand den Anblick wirklich nicht schön, mir war es jedoch wichtig es einmal gesehen zu haben vor allen Dingen, da ich ja selber Fleisch esse. Ich denke schon, dass es mein Bewusstsein im Hinblick auf Fleisch gestärkt hat.




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